Gastbeitrag von Israels Botschafter: Warum die Nahost-Konferenz in Paris scheitern wird

Frankreich will mit einer internationalen Nahost-Konferenz am Sonntag (15. Januar) Impulse für eine Wiederaufnahme der brachliegenden Friedensgespräche zwischen Israelis und Palästinensern setzen.

Doch was das Treffen bringen kann, ist ungewiss. Denn die Konfliktparteien selbst sitzen nicht mit am Tisch.

In einem Gastbeitrag für BILD erklärt der israelische Botschafter in Deutschland, Yakov Hadas-Handelsman, warum die Pariser Nahost-Konferenz aus seiner Sicht zum Scheitern verurteilt ist.

Von Yakov Hadas-Handelsman

„Die Straße von Ramallah nach Jerusalem führt nicht über New York oder Paris. In beide Richtungen sind es nur sieben Minuten Fahrt.

Der einzige Weg zur Lösung von Konflikten, auch dem zwischen Palästinensern und Israelis, sind direkte Verhandlungen. Es hat sich in der Vergangenheit wiederholt gezeigt, dass Frieden nur so und durch gegenseitige Zugeständnisse und auch schmerzhaften Verzicht auf beiden Seiten erreicht werden kann. So haben wir 1979 Frieden mit Ägypten geschlossen, 1994 mit Jordanien und – wie wir dachten – bereits während des Oslo-Prozesses 1993 mit den Palästinensern. Aber wir haben uns geirrt.

Die Palästinenser haben es andauernd abgelehnt, ohne Vorbedingungen an den Verhandlungstisch zurückzukehren. Wenn sie doch zu Verhandlungen kamen, sorgten sie stets für ihr Scheitern. So war das in den Jahren 2000 und 2008. Zuletzt 2014 gingen sie nicht auf das von US-Außenminister John Kerry vorgelegte Programm ein. Israel hat den Vorlagen dagegen zugestimmt, wenn auch mit Vorbehalten.

Initiativen wie die an diesem Wochenende stattfindende Konferenz in Paris werden nicht nur keinen Frieden bringen. Sie entfernen uns weiter von direkten Verhandlungen und damit vom Ziel. Denn so leben die Palästinenser mit dem Gefühl, dass sie ihre Ziele über die internationale Gemeinschaft und einen unilateralen Weg erreichen können. Aber so sind Frieden und Koexistenz nicht zu machen.

Israel hält weiter an der Lösung zweier Staaten für zwei Völker fest. Das ist das Fundament für Frieden und das Ende des Konfliktes. Israel hat in der Vergangenheit wiederholt seinen ernsthaften Willen bewiesen, gut mit seinen Nachbarn zusammenzuleben, in Worten wie in Taten. Das ist unser Weg und auf dem werden wir bleiben.“

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