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Bundeswehr soll in Israel den Tunnelkampf lernen

Politischer Korrespondent
Soldaten bei einer Übung mit dem Infanteriegewehr G36 in Thüringen. Demnächst sollen bis zu 250 Bundeswehrangehörige nach Israel geschickt werden, um dort im Häuser- und Tunnelkampf ausgebildet zu werden Soldaten bei einer Übung mit dem Infanteriegewehr G36 in Thüringen. Demnächst sollen bis zu 250 Bundeswehrangehörige nach Israel geschickt werden, um dort im Häuser- und Tunnelkampf ausgebildet zu werden
Soldaten bei einer Übung mit dem Infanteriegewehr G36 in Thüringen. Demnächst sollen bis zu 250 Bundeswehrangehörige nach Israel geschickt werden, um dort im Häuser- und Tunnelkamp...f ausgebildet zu werden
Quelle: dpa
Deutsche und israelische Soldaten arbeiten seit Jahrzehnten eng zusammen. Jetzt gibt es ein neues Projekt: Ausbildung im urbanen Gelände. Auch die Rüstungskooperation für den Zweitschlag läuft weiter.

Die Zusammenarbeit der Bundeswehr mit den israelischen Verteidigungsstreitkräften (IDF) wird intensiviert. Wie der Inspekteur des Heeres, Generalleutnant Bruno Kasdorf, dem Verteidigungsausschuss des Bundestags mitteilte, sollen bis zu 250 deutsche Soldaten nach Israel geschickt werden, um dort im Häuser- und Tunnelkampf ausgebildet zu werden.

Es gehe um den Austausch von Einsatzerfahrungen sowie gemeinsame Ausbildungen und Übungen, erläuterte Kasdorf in seinem Schreiben an den Ausschussvorsitzenden Hans-Peter Bartels (SPD): „Das Heer strebt an, zeitnah israelische Ausbildungseinrichtungen zum ,Kampf im urbanen Gelände‘ (einschließlich Tunnelkampf) bis zur Ebene einer verstärkten Infanteriekompanie zu nutzen.“ Außerdem sei für den Oktober 2014 eine Besprechung der Heeresgeneralstäbe in Israel geplant. Der Brief liegt der „Welt am Sonntag“ vor.

Der Häuser- und Tunnelkampf ist für die israelischen Streitkräfte von besonderer Bedeutung. Bei der laufenden Operation „Protective Edge“ im Gazastreifen ist die Zerstörung der Tunnel zwischen Gaza und Israel das wichtigste Einsatzziel.

Die Militäroperation begann am 8. Juli als Reaktion auf anhaltenden Raketenbeschuss Israels durch die in Gaza regierende Hamas. Kasdorfs Brief an den Bundestag datiert vom 11. Juli. Die Bundeswehr will sich mit der Ausbildung im Häuserkampf für asymmetrische Bedrohungsszenarien wie den Kampf gegen Terroristen in Auslandseinsätzen wappnen.

Israel erhält deutsche Dolphin-U-Boote

Das Vorhaben ist Teil der seit Jahrzehnten engen sicherheitspolitischen Zusammenarbeit zwischen Deutschland und Israel, die auch gegenseitige Rüstungslieferungen umfasst. So hat Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD) den Bundestag Mitte Juli darüber unterrichtet, dass die Bundesregierung die Ausfuhr eines weiteren U-Bootes nach Israel genehmigt hat. Es ist das vierte von insgesamt sechs Schiffen der Dolphin-Klasse, die bis 2017 an die Israelis geliefert werden sollen.

Die brennstoffgetriebenen U-Boote ermöglichen es Israel, eine glaubwürdige Zweitschlagskapazität für seine atomare Abschreckung zu unterhalten. Die Bundeswehr wiederum bezieht in Form eines Leasinggeschäftes Aufklärungsdrohnen vom Typ Heron aus Israel.

Auch darüber hinaus pflegen die israelischen Streitkräfte und die Bundeswehr eine enge Kooperation, die über die Verteidigungsministerien und die militärische Führung bis in die Teilstreitkräfte reicht. Sie umfasst unter anderem Konsultationen, gemeinsame Manöver, wechselseitige Offiziersbesuche und Truppenschulungen.

An der Führungsakademie der Bundeswehr in Hamburg gibt es seit 1984 ein Ausbildungsprogramm für israelische Offiziere. Abseits des Militärs arbeiten die Sicherheitsbehörden ebenfalls umfassend zusammen. 2009 trainierte die Anti-Terror-Einheit der Bundespolizei, die GSG 9, erstmals in Israel. Auch die Geheimdienste tauschen sich intensiv aus.

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