Eklat um „heute“-Beitrag : ZDF wirft Israel Kinderverhetzung vor

In der Ankündigung eines TV-Beitrags unterstellte das ZDF Israel, es erziehe Schulkinder dazu zu hassen und „zu töten“

Eine geschmacklose Parallele bringt die ZDF-„heute“-Redaktion in Erklärungsnot.

In der Ankündigung eines Beitrags, der sich überwiegend mit der perfiden Anti-Israel-Propaganda der Hamas beschäftigt, wird unterstellt, Israel erziehe seine Kinder in der Schule ebenfalls zu Hass, Verachtung und dazu „zu töten“.

Letztgenannter Vorwurf findet sich inzwischen nicht mehr in der ZDF-Mediathek und auf der Facebook-Seite. War es ein Versehen? Oder die gezielte Verdrehung der Tatsachen mit antisemitischem Hintergrund? Der Fernsehsender teilte BILD auf Anfrage mit:

„Die angesprochene Formulierung im Facebook-Beitrag und in der Beschreibung des Mediatheks-Videos „Erzogen zum Hass?“ wurde von der verantwortlichen „heute+“-Redaktion kurzfristig entfernt, weil sie – im Gegensatz zum differenzierten Beitrag selbst – unangemessen verkürzt war und deshalb zu Missverständnissen führen konnte.“

Die Zeile sei entsprechend geändert und diese Änderung auch auf Facebook dokumentiert worden. „Sollte sich durch die ursprüngliche Formulierung jemand verletzt fühlen, bedauern wir das sehr“, schreibt ein ZDF-Sprecher an BILD.

Auch andere waren schon auf die Ankündigung des Beitrags aufmerksam geworden: Der Grünen-Politiker Volker Beck erkundigte sich per Kurznachrichtendienst Twitter beim ZDF nach den Hintergründen, nachdem er durch einen Tweet von BILD-Digitalchef Julian Reichelt auf die üble Formulierung aufmerksam geworden war.

Kein Beleg im Filmbeitrag

In dem Beitrag selbst findet sich kein Beleg dafür, dass in Israels Schulen Kinder verhetzt werden, sie zum Wunsch erzogen würden, Palästinenser zu töten. Allerdings wird angeprangert, dass die Palästinenser häufig negativ dargestellt würden. Die Schulbuchzeichnung eines Arabers wird dabei von einer Expertin als als eine Art „Ali Baba mit Kamel“ bezeichnet und als „rassistisch“ bewertet.

Vor allem dokumentiert die ZDF-Journalistin jedoch das Gift der Hamas-Propaganda, die im Kinderfernsehen offen gegen Israel hetzt und im Schultheater Krieg gegen Juden spielen lässt. Die Vernichtung Israels ist ganz offiziell das Ziel der im Gaza-Streifen regierenden Hamas, die von den meisten westlichen Ländern (auch Deutschland) als Terrororganisation eingestuft wird.

Empörung löste der Geschmacklos-Vergleich bereits in Internet-Foren aus. Blogger wie Gerd Buurmann , einem Autor, Schauspieler und Regisseur aus Köln verweisen etwa auf den Umstand, dass rund 20 Prozent der Bevölkerung Israels arabische Muslime seien, die in den staatlichen Schulen mit ihren jüdischen Altersgenossen unterrichtet würden.

Für die „heute“-Redaktion ist es nicht das erste Mal, dass sie sich mit dem Vorwurf einseitiger Berichterstattung konfrontiert sieht. 2014 hatte „Heute-Journal“-Moderator Klaus Kleber mit seiner Sichtweise auf den Gaza-Konflikt („Die israelische Kriegsmaschinerie kommt in Fahrt“) für Diskussionen gesorgt.

Die Ursache des Konflikts – Raketenbeschuss aus Hamas-Gebieten auf israelische Städte – sei in der Berichterstattung häufig verschwiegen worden, hieß es damals. Israel sei als Aggressor dargestellt worden.

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