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Lebenserwartung: Die ältesten Menschen der Welt

Foto: Antonio Calanni/ AP

Studie zur Lebensdauer Menschen könnten bis zu 140 Jahre alt werden

Hat der Mensch sein maximales Lebensalter schon erreicht? Nein, meint ein Forscher aus Israel. Er ist davon überzeugt, dass sich der Alterungsprozess verlangsamen lässt.

Mit 122 Jahren gilt die Französin Jeanne Calment als der älteste Mensch, der jemals gelebt hat. Calment rauchte, seit sie 16 war, und versuchte erst mit 117 aufzuhören. Ohne Erfolg, mit 118 wurde sie rückfällig. 1997 starb sie in Arles und war selbst davon überzeugt, dass Portwein, wenig Sex, viel Schlaf und ganz viel Knoblauch ihr langes Leben begünstigt haben.

An den Altersrekord der Französin ist seither niemand mehr herangekommen. Aktuell gilt die Japanerin Tajima Nabi mit 117 Jahren als ältester Mensch der Welt. Die Italienerin Emma Morano, die als einzige Person, die vor 1900 geboren worden war, noch das Jahr 2017 erlebte, starb im April im Alter von 117. Auch ihre Vorgängerinnen starben alle mit 116 oder 117.

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Lebenserwartung: Die ältesten Menschen der Welt

Foto: Antonio Calanni/ AP

Ist dies das maximale Alter? Nein, meint ein israelischer Forscher. "Es ist möglich, dass Menschen die Grenze von 120 überschreiten und sogar bis zu 140 Jahre alt werden", sagt Chaim Cohen von der Universität Bar Ilan, der sich mit der Molekularbiologie des Alterns beschäftigt. Er geht davon aus, dass immer mehr Menschen in Zukunft weit über 100 Jahre leben könnten.

Forscher um Jan Vijg vom Albert Einstein College of Medicine in New York waren im vergangenen Jahr in einer Studie zu dem Schluss gelangt, dass die Lebenszeit des Menschen eine natürliche Obergrenze hat. Die Wahrscheinlichkeit, dass ein Mensch jemals älter als 125 Jahre werde, sei extrem gering, so ihr Fazit - das weltweit kontrovers diskutiert wurde. Etliche Forscher, die sich mit der Biologie des Alterns beschäftigen, sind davon überzeugt, dass es keine exakte Grenze gibt, die bestimmt, wie alt ein Mensch werden kann.

Zu diesen gehört auch Cohen. "Wenn man den Alterungsprozess selbst manipuliert, kann man auch die maximale Lebenserwartung steigern", glaubt er. Seine Studie basiert auf der Untersuchung von Daten zur menschlichen Sterblichkeit in den Jahren 1900 bis 2010 sowie von Versuchen mit Tieren wie Mäusen, Ratten und Fliegen.

Mit Veränderungen der Ernährung, gentechnischen Eingriffen und medikamentöser Behandlung sei es ihm gelungen, die maximale Lebensspanne um bis zu 30 Prozent zu steigern. Die behandelten Tiere hätten außerdem weniger altersbedingte Krankheiten wie etwa Diabetes entwickelt.

"Die Befunde geben starke Hinweise darauf, dass ähnliche Eingriffe beim Menschen die durchschnittliche und maximale Lebenserwartung deutlich steigern könnten", heißt es in der Studie. "Wenn wir die Alterungsprozesse direkt angehen, werden wir die Grenze von 120 überschreiten."

vet/dpa

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