Oldenburg/Cloppenburg/Aurich - Das war auch für die Flughafenmitarbeiter in Frankfurt eine ungewöhnliche Fracht: 41 Jungböcke der Rasse Ostfriesisches Milchschaf haben kürzlich ihre Reise nach Israel angetreten. In drei eigens angefertigten und großzügig mit Sägespänen ausgelegten Boxen ging es für sie per Luftfracht nach Tel Aviv.

„Gut 50 Jahre nach den letzten Importen von Ostfriesischen Milchschafen nach Israel beabsichtigen die israelischen Schafzüchter eine Blutauffrischung beim Assaf-Schaf durchzuführen“, erläutert Klaus Gerdes, Zuchtleiter beim Landes-Schafzuchtverband Weser-Ems in Oldenburg. Das Assaf-Schaf sei eine Kreuzung aus dem in Palästina beheimateten Awassi-Schaf und dem Ostfriesischen Milchschaf und vereinige die positiven Eigenschaften der beiden Rassen. Durch seine Anpassungsfähigkeit an trockene Standorte und geringe Grundfutterqualitäten sei das Assaf-Schaf für Milcherzeuger in vielen Ländern interessant geworden und zähle heute etwa in Spanien und Portugal zu den vorherrschenden Milchschafrassen, so Gerdes.

Erste Kontakte zum Landes-Schafzuchtverband Weser-Ems hätten die israelischen Züchter auf der Eurotier im Herbst 2016 in Hannover geknüpft, erläutert der Zuchtleiter. Im Sommer dieses Jahres sei dann eine vierköpfige Delegation aus Israel zur Bockauktion nach Cloppenburg gereist. Bei zwei Auktionsterminen hätten die Israelis dann die 41 Tiere von zwölf Züchtern erstanden.

Über die EU-Sammelstelle in Aurich und den Frankfurter Flughafen wurden die Jungböcke dann schließlich nach Israel transportiert, wo sie nach Angaben der Israeli Sheep Association wohlbehalten angekommen seien und nach der üblichen Quarantäne auf verschiedene Kibbuzim im Norden des Landes verteilt wurden. Es dürfte nicht der letzte Transport gewesen sein. „Die Schafexperten aus Israel haben angekündigt, dass in den kommenden Jahren weitere Ostfriesische Milchschafe importiert werden sollen“, sagt Gerdes.