Itzhak Benyamini:

Narzisstischer Universalismus

Eine psychoanalytische Untersuchung der Paulusbriefe mit Freud und Lacan

Übersetzt von Yoav Sapir.

IMD 370
2013
160 Seiten.
ISBN: 978-3-88396-309-9
Buch: 20,00 €

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Seit mehreren Jahrzehnten spielen die Paulusbriefe in akademischen und philosophischen Debatten über die Frage nach dem jüdischen Recht, dem Verhältnis zwischen Liebe und Gesetz und nach der Verbindung zwischen Juden- und Christentum eine entscheidende Rolle. Gibt es etwas in Paulus‘ Schriften, das als Schlüssel zum Verständnis der okzidentalen Kultur dienen kann? Itzhak Benyamini wählt den Weg einer kritischen psychoanalytischen Lesart, um sich – mit den Begriffsinstrumenten Jacques Lacans – dem Unbewussten des paulinischen Textes zu nähern. Dabei untersucht er Paulus‘ Gebrauch des christlichen Rituals und die damit einhergehende Beschwörung des biblischen Lehrsatzes »Liebe deinen Nächsten«, welche eine gemeinschaftliche christliche Identität erzeugt, die sich sowohl vom »fleischlichen« Judentum als auch vom Götzendienst unterscheidet. Nach Benyamini hat Paulus eine narzisstische Gemeinschaft gegründet, die den Sohn Gottes in den Mittelpunkt ihrer Existenz stellt. Diesen Gedanken fortführend, wird das christliche Imaginäre als Alternative zur heidnisch-fleischlichen Lust begriffen – aber auch als Alternative zum jüdischen Recht.

Itzhak Benyamini (*1968 in Tel Aviv), Philosoph und Theoretiker, mit einem Schwerpunkt auf der Schnittstelle von Religion und Psychoanalyse. Er lehrt an der Universität Haifa sowie an der Bezalel Academy of Arts and Design in Jerusalem. Darüber hinaus ist er Verlagsleiter des Resling-Verlages [resling.co.il].

Veröffentlichungen auf Hebräisch (Auswahl)
- Abrahams Gelächter. Eine Deutung der Genesis als kritische Theologie, Tel Aviv 2011
- Lacans Diskurs: Die Revision der Psychoanalyse und der jüdisch-christlichen Ethik, Tel-Aviv 2009
- Paulus und die Geburt der Gemeinschaft der Söhne, Tel Aviv 2007